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- Geschrieben von: Paul-Gerhard von Hoerschelmann
Ein Mann hört: Frieden, Frieden, Frieden,
Doch die Bedeutung ist verschieden.
Der eine meint ihn innerlich,
Der andre andre , nur nicht sich.
Der dritte schwingt die Friedenskeule,
Versetzt und holt sich manche Beule.
Ein vierter - es ist nicht zu glauben -
Schießt einfach auf die Friedenstauben.
Ein fünfter will sich schnell noch Waffen,
Bevor der Frieden kommt, beschaffen.
Ein sechster ist selbst hochgerüstet,
Doch wenn es andre tun, entrüstet.
Ein siebter sieht allein im Westen
Blutrünstig neue Waffen testen.
Ein achter wiederum im Osten,
Derweil bei uns die Waffen rosten.
Ein neunter nutzt die Friedensregung
Mit viel Kal-kü(h)l zur Volkserhebung.
Ein zehnter spürt ganz instinktiv:
Wir liegen friedensmäßig schief.
Zehntausend hungern, sterben täglich;
Das Geld für Rüstung: unerträglich!
Europa mit noch mehr Raketen-
Wenn diese losgehen hilft kein Beten.
So sagt man lästerlich, doch klar
In Anbetracht der Kriegsgefahr.
Die Jungen äußern sich ganz offen.
Die Alten fühlen sich betroffen.
Es wollen sicher beide Frieden,
Nur scheint der Weg dahin verschieden.
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- Geschrieben von: Paul-Gerhard von Hoerschelmann
Der eine groß, der andre klein,
So soll´s im Leben öfter sein.
Der eine stark, der andre schwach,
So ist es immer wieder - ach.
Der eine reich, der andre arm,
Dass man sich doch darob erbarm.
Der Große sagt, lass uns verhandeln,
Um unser Leben zu verwandeln.
Jedoch es bleibt bei dem Diktat
Durch den, der starke Muskeln hat.
Allein bei David, der recht klein,
Besiegt das Schwert ein kleiner Stein.
Der Goliath fällt klirrend hin,
Wodurch ich auch ermutigt bin.
Man sagt, es wäre Gottes Geist,
Der hier das Gegenteil beweist.
Denn wo nur Menschen sich gerieren,
Wird stets der Kleine Druck verspüren,
Und wird der starken Angebot
Zumeist der Schwachen große Not.
Zum Glück, dass das Gesetz durchbrochen
Auf das die Großen immer pochen
Und dass da so ein kleiner Stein
Besagt: es kann auch anders sein.
Und wem das Kriegsgeschrei nicht liegt,
Sei ob des Geistes Kraft vergnügt.
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- Geschrieben von: Paul-Gerhard von Hoerschelmann
Ach, warum vergaß ich nur
Zu erwähnen die >Struktur< !?
Nicht die Form und die Gestalt,
Die der Architekt alsbald
Findet und dem Wort getreu
Baut – das ist den meisten neu:
Dass das Wort von Bauen kommt
und von den Lateinern stammt.
Nein wir brauchen es mit Liebe
dann und dort, wo eher trübe
Unsre Kraft zu der Gestaltung
Wegen angstgebeugter Haltung.
Können selber nicht regieren.
Jammern gleich: zu strukturieren
Sei das Chaos um sie her -
Selber tun ist immer schwer.
Statt der ungestal’ten Phase
Und dem Zustand – noch im Gase -
Jene schöpferische Ahnung
Zu gestalten – schreit man : Planung.
Die >Struktur<, genauer Form,
Wird ermangelt ganz enorm.
Überall auf jedem Flur
Hallt der Ruf nach der >Struktur<,
Weil der schöpferische Geist
Sich als kümmerlich erweist.
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- Geschrieben von: Paul-Gerhard von Hoerschelmann
Als wäre niemals sie gewesen,
die Zeit, da wir auch schwach und klein.
Wolln wir uns von der Kindheit lösen
Und endlich ganz erwachsen sein.
So achten wir die Kleinen wenig
Und leiden diese wieder sehr.
Sie sind den Großen untertänig
als ob dies selbstverständlich wär.
Die einen hungern und vergehen,
die andren haben viel zu viel -
nur dass wir schlicht mit ihnen gehen,
entschwindet unserem Gefühl.
Ist das der Grund, das Gott gekommen
als Kind in diese harte Welt
und sich der Kinder angenommen,
indem er sich zu ihnen stellt ?
So wie die Kinder ihm vertrauen,
dem Vater, dessen Herz sie liebt,
so können wir uns selber schauen
und den, der uns Vertrauen gibt.
Und Kinder achten und verstehen,
an ihrer Hand durchs Leben gehen.
Die Welt mit ihren Augen sehen
Und plötzlich merken, dass sie schön.