Ein Mann besieht die Frauenfrage
Als Unheil nur und große Plage.
Hingegen sagt er unbeschwert,
Das er die Frauen sehr verehrt.
Woher kommt dieser tiefe Bruch
Und nur zu klaren Widerspruch?
Wie kann es s/eine Frau verehren
Und sich an gleichen Rechten stören?
Das Unbewußte schiebt hier – ach
Von unten Argumente nach:
Er mag es nicht , dass Frauen sagen,
Was sie empfinden oder wagen.
Er müsste es ja gleichfalls tun
Und könnte dann nicht länger ruhn
Auf seiner schwer erkämpften Rechten
Und müsste wieder um sie fechten.
Wo doch die Männer schon durch Kämpfen
Ihr Innenleben ständig dämpfen.
Es zeigt sich , dass Gemeinschaft käme,
Wenn er sich Zeit und Muße nähme,
Sein Leben einmal zu betrachten ,
Anstatt sich selber zu mißachten.

Gemeinschaft kommt , wenn auch die Männer
sich wandeln – meinte jüngst ein Kenner.
So kommt die Solidarität
Ja auch nicht einfach angeweht.
Ich kann sie ja nur andren geben,
Wenn sie bekannt in meinem Leben.
Ganz ähnlich wie die Nächstenliebe
Und wie die ihr verwandten Triebe.
Deswegen will ich einfach wagen,
Dies kurz und bündig auszusagen:
Sei solidarisch mit den Frauen
Wie mit dir selbst – aus Gottvertrauen.