Ja, du solltest nicht so rackern
Und im Lebensgarten ackern,
Sondern dich zum Schlafen legen
Und den alten Körper pflegen.
Aber da bedrängt dich schon
So ein Klang von telefon:
Brauche dringend Hilf und Rat
Und dazu auch deine Tat.
Ja, du solltest dich doch schonen,
Keiner wird dich das belohnen,
Was du unermüdlich tust
Und deswegen wenig ruhst.
Aber da hat so ein Amt
wieder etwas verschlampt,
Oder so ein andrer Schuft -
Weshalb man nach Hilfe ruft.
Weg sind Zeit und Nervenkraft,
Nichts nach vorne hin geschafft,
Nur nach hinten abgesichert,
Hör den Teufel wie er kichert.
Ja du solltest dich beachten
Und nicht deine Kraft ausschlachten,
sollst spazierengehn und schauen
Und das essen sanft verdauen.
Aber da kommt eine Feier

Mit den Menschen, die dir teuer.
Du schätzt sie, sie schätzen dich
Ganz von Herzen – fürchterlich.
Aber halt dich doch gesund,
Sagt man dir aus ernstem Grund,
Weil du immerfort im trab -
Und deswegen bald im Grab.
Aber vorher sind zu machen
Nicht gerade große Sachen,
Dennoch jeder kleine Kram,
der dir Zeit zum Leben nahm.
Jenes Buch ist nicht zu finden
Aus ganz unbekannten Gründen,
Die an allem zweifeln lassen,
Weil sie einfach nicht zu fassen!
Aber, du sollst doch nicht wieder
Stapazieren Herz und Glieder,
Sondern jenes Maß beachten,
Das die Klugen dir erdachten.
Wenn ich dies zu Herzen nehm,
Heißt es wieder: zu bequem.
Es ist dieser Widerspruch,
Der bereits im Bibel-Buch
Ganz am Anfang gut beschrieben
und auf unsern Tag geblieben.
Scheint mir – wenn man’s richtig nimmt -
Du bist einfach fremd-bestimmt,
Und es ist die selbst-Bestimmung
Ohne jene Seelenkrümmung.
Wären da nicht auch die andern,
Die mit mir durchs Leben wandern.
Alle wollen selber sein,
Doch man lebt ja nicht allein.
Selbstbewußt den andern lieben,
Dieses muß ich erst noch üben.
Störtmich, wenn er mir zu nah.
Lieb ihn, wenn er nicht mehr da.
Nach dem Tod wird oft bekränzt,
Was im Leben sehr begrenzt.
Diese Einsicht macht betrübt,
Wenn es keine Gnade gibt.

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