Sönnebüll - "Siedlung des Sohnes"

Quelle: Die Chronik des Dorfes Sönnebüll - Teil 1

Unser kleines Dorf auf der Geest der Nordergoesharde hat in der Tat einen interessanten Namen. Der Heimatforscher J. Schmidt-Petersen aus Bredstedt schreibt in seinem Buch: "Die Orts- und Flurnamen Nordfrieslands":
Senebel, Sönnebüll. Sene, der Sohn, ist niederdeutsch zu Sönne geworden.
Der Name bedeutet also Siedlung des Sohnes.

Wolfgang Laur geht in seiner Darstellung "Historisches Ortsnamenslexikon von Schleswig-Holstein" noch gründlicher auf die Entstehung des Dorfes ein:
Sönnebüll, das Dorf im Nordfriesischen Amt Bredstedt-Land, heißt nordfriesiscche "Säänebel". Im Liber census ist es 1462 als Sunnebull erwähnt. 1587 steht in der köngl. Dänischen Reichsakte zu Sonnebull: "Siedlung" (dan.= böl, dt.=büll, nordfries.=bel) "des Sönne", ein Rufname, der dem gotischen "Sunja" entspricht und zum gotischen Wort sunjis=wahr gehört
Daraus könnte man folgern: Sönnebüll, "Siedlung des Sönne, des Wahren" - das leuchtet ein und leuchtet fast wie die Sonne, mit der unser Dorfname auf den ersten Blick gerne in Verbindung gebracht wird.
Zugleich deutet der Name darauf hin, dass das Dorf in dem Gebiet und zu der Zeit entstanden ist, da der dänisch-jütische und friesische Einflussbereich sich anfingen zu mischen. Albert Panten schreibt:
Die Ortsnamen mit der Endung "-büll" (=Siedlung) sind in der Marsch und am Geestrand weit verbreitet. Die älteren "-büll" -Namen sind wohl der Spät- und Nachwikingerzeit, also dem neunten und zehnten Jahrhundert zuzuordnen... In Nordfrieland zeigen sich die "-büll" -Namen meist mit nichtdänischen Bestimmungswörtern. Hier hat sich offenbar die friesische Namensgebung durchgesetzt...   manche sprachliche Phänomene in Nordfriesland (sind) nur dann zu begreifen, wenn man massenhafte Einwanderung in ein von Dänen bewohntes Gebiet und Übertragung der friesischen Sprache auf ein dänisches Substrat (z.B."-büll") annimmt.
Das würde dann auch auffallend für "Sönnebüll" gelten, wobei dann "Sönne" auf Friesisch "Sohn" heißt und "-büll" auf Dänisch/Jütisch die Siedlung oder das Dorf.

Albert Panten, der auch die erste Steuerliste aus dem Jahr 1462 im Original mit dem Namen Sunnebull - und den anderen Dörfern der Umgebung - überliefert und übersetzt hat, schreibt in einer brieflichen Erläuterung:
Als 'Dorf des Sohnes' würde ich Sönnebüll nicht ansprechen, sondern eher als 'Sönnes Ansiedlung', wobei vom Sprachlichen her letzten Endes 'der Sohn' dahinter steckt.
Trotz dieser sicher begründeten Meinung können war aber dennoch bei der eingängigeren Deutung und Übersetzung von J. Schmidt-Petersen "Siedlung des Sohnes" bleiben.

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